DVD Filmbeschreibung
Details zum Film

Das Jahrhundert des Kinos - 100 Jahre Film: DVD 5 - Russland, Indien, Lateinamerika

Das Jahrhundert des Kinos - 100 Jahre Film: DVD 5 - Russland, Indien, Lateinamerika
Medien-Typ: DVD
Genre: Dokumentation
Regie: Mrinal Sen, Nelson Pareira dos Santos, Sergej Selyanov
Veröff.: 05.12.2005
FSK: 12
Laufzeit: 160 min
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Inhalt (Handlung des Films):

Russland – The Russian Idea

Das russische Kino wollte nicht primär unterhalten, es wollte die Welt verändern. Selyanov führt in seinem Beitrag zur Filmgeschichte aus, wie die russischen Visionäre von der staatlichen Utopie vereinnahmt werden und zeigt Ausschnitte aus zahlreichen Revolutionsfilmen. Im Zentrum dieser Reise stehen die Anfänge des russischen Films und der sogenannten russischen Idee sowie deren ideologischer Kehrseite.

Die Filme der 20er Jahre, wie die von Sergei Eisenstein, Alexander Dovzlienko (‚Berry of Love‘, 1926), Vsevolod Pudovkin (‚Mutter‘, 1926), Dziga Vertov (‚Der Mann mit der Kamera‘, 1929), Abram Room (‚Third Mrs. Hchanskaya Street‘, 1927), Yury Zhelyazlisky (‚In Spring‘, 1929) zeigen marschierende Truppen, Massen, Soldaten, Bürger und Bauern in einem enthusiastisch-glücklichen Aufstand. Sergej Selyanov stellt die Frage, warum diese Menschen so glücklich sind. Sehen sie nicht, dass Russland zerstört wird? Aber die Filme zeigen nicht die Zerstörung Russlands, sondern den Triumph der russischen Idee. Das russische Volk verstand, dass es allein war, sowohl die orthodoxe Kirche als auch die kommunistische Utopie prophezeiten dem Volk das Königreich auf Erden. Die Aufgabe des russischen Films war es damals, die Welt zu verändern, und dafür schuf der neue russische Film seine eigene Vergangenheit, Realität und Zukunft. Sergei Eisenstein verwandelte in seinen Filmen die Vergangenheit in einen Alptraum, um die Zukunft noch erstrebenswerter erscheinen zu lassen. Die russische Idee erkannte und wertete weder das Alltagsleben noch die Persönlichkeit, Individualität oder Familie. Das Individuum hatte nur die Aufgabe, sich für diese Idee zu opfern. Das Thema der individuellen Opferbereitschaft für die russische Fahne wird zum Lieblingsthema russischer Filmemacher in den 30er und 40er Jahren. Der Held in Boris Barnets Film ‚Outskirts‘ (1933), ein Bolschwik, der sich dem Feinde opfert, erinnert in seiner Darstellung an Jesus. Sergej Selyanov unterstreicht seine Kritik mit Filmausschnitten aus ‚Bezlin Meadow‘ von Sergei Eisenstein (1935), ‚Miracle-Maker‘ (1937) und ‚New Moscow‘ (1939) von Alexander Medvedkin. Eisensteins Film erzählt die Geschichte einer neuen Religion, eines neuen Vertrauens, zeigt die Gesichter neuer Heiliger. Der russische Kommunismus suggerierte dem Volk fortan, dass das Königreich Gottes schon gegenwärtig sei. Der letzte Film dem sich Sergej Selyanov ausführlich widmet ist Eisenstein letzter Film‚ Ivan der Schreckliche' aus dem Jahre 1945. Die Idee des Staates und der Nation musste aufgegeben werden, um dem kommunistischen Reich Platz zu schaffen. Der Staat sollte in Gedanken und Taten abgeschafft, ein neuer Staat aufgebaut werden. Sergej Selyanov bezeichnet es als Ironie des Schicksals, dass dieser Staat stärker wurde als das russische Zarenreich sich je erträumen konnte. Den Epilog aber bildet eine stumme Sequenz aus Tarkovskjis ‚Stalker’, die die Möglichkeit einer Rückkehr zur wahren russischen Idee in Aussicht stellt.


Indien – and the show must go on

Indien produziert alljährlich ca. 800 Spielfilme in 16 verschiedenen Sprachen, besitzt die größte nationale Filmindustrie, die sich in Bombay (Bollywood) niedergelassen hat. Von dieser immensen Produktion finden nur sehr wenige Filme ihren Weg ins Ausland. Hier ein umfassender Überblick seit den Anfängen 1912 über die 30‘er Jahre bis zum Realismus eines Satayajit Ray. Wenngleich das Mainstream-Kino mit Tanz, Stars und Musik weiter zur Traumfabrik ausgebaut wurde, schufen Regisseure wie Oskiroti und Padmananbhan neue Typen indischer Charaktere.

Indien produziert alljährlich ca. 800 Spielfilme in 16 verschiedenen Sprachen, besitzt die größte nationale Filmindustrie, die sich in Bombay (Bollywood) niedergelassen hat. Von dieser immensen Produktion finden nur sehr wenige Filme ihren Weg ins Ausland. Die Mythologie, die Götter der indischen Religion und die Opferbereitschaft und Hingabe stehen im Zentrum der ersten indischen Filmproduktion die ab 1912 mit den ersten großen nationalen Produktionen beginnt. Mit dem Aufkommen des Tons werden die Musik, der Tanz und die Choreographie im indischen Film zu einem zentralen Element, gleichzeitig entwickeln die Studios ein Starsystem. Mrinal Sen zeigt Ausschnitte aus den Filmen von Dewoki Tomugoshi, Vi Shangeram und Bici Bodura, die zu den wichtigsten Regisseuren der 30er Jahre zählen. 1952 fand das erste internationale Filmfest in Indien statt, die europäischen Filme hinterließen einen starken Einfluß auf die kommende Generation indischer Filmemacher. Der Realismus eines Satayajit Ray zeigte Rikscha-Läufer, die wie Tiere angetrieben werden, Schuhputzer, hungernde Babys und die ärmeren Schichten der Gesellschaft in seiner Apu-Trilogie (‚Pather Panchali‘, ‚Aparajito‘, ‚The World of Apu‘, 1954 - 1959). In den späten 60er Jahren entstanden erste staatliche Fonds für ein kleineres Kunstkino. Wenngleich das Mainstream-Kino mit Tanz, Stars und Musik weiter zur Traumfabrik ausgebaut wurde, schufen Regisseure wie Oskiroti und Padmananbhan einen neuen Typus indischer Charaktere: Bürokraten, die unter den viktorianischen Moralitätsvorstellungen leidend, die Flucht in den Wahnsinn suchen, Frauen, die zunächst schwach und hilflos zu starken und unabhängigen Akteuren werden u.ä. Zynismus gegenüber den Seh-Erwartungen des heimischen Publikums zeichnen diese neuen Filme aus.

Lateinamerika – Kino der Tränen

Nelson Pareira dos Santos, der als einer der Hauptvertreter des brasilianischen Cinema Novo gilt, gestaltete seinen Beitrag zur Filmgeschichte als zeitgenössisches Drama: Ausgangspunkt ist die Begegnung des jungen Studenten Yves mit dem berühmten alternden Schauspieler-Regisseur Rodrigo Ferreira und ihre gemeinsame Reise zum Mexikanischen Filminstitut. Die Recherche ist eine persönliche Suche Rodrigos: als er vier Jahre alt war, starb seine Mutter in der Nacht, in der sie in Tränen aufgelöst von einer Kinovorstellung nach Hause kam. Welchen Film hatte sie gesehen, bevor sie starb?

Die Filme, die sich beide ansehen, reflektieren das Thema der Liebe in der lateinamerikanischen Kultur: Leidenschaften, Frauen, Männer, Inzest, Verfall. Mit Schauspielern wie Pedro Almendariz, Ninon Sevilla, Maria Felix. „Unsere abendländische Kultur verherrlicht und akzeptiert Leidenschaft unter der Voraussetzung, dass sie in Unglück und Trennung endet." weiß Yves und hinterlässt Rodrigo nach den Vorführungen der Klassiker einen Brief und die Kassette des gesuchten Filmes.

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Weitere Infos zum Film:

EAN: 4021308888950
Filmstudio: Absolut Medien
DVD-Features: Kapitel- / Szenenanwahl
Filmografie
Infos
Bildformat: 4:3 Vollbild (1.33:1)
Tonformat: Deutsch: Dolby Digital 2.0 Stereo
Indiziert: nein


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